Das Ufer wechseln...
- userjanet1566
- 4. Sept. 2023
- 5 Min. Lesezeit
Planungen erledigt, Vorbereitungen abgeschlossen also los geht`s.
Samstags 8:45 Uhr. Auf zu neuen Ufern- der Tag der Kanutour ist gekommen.
Nachdem wir alle unerwarteter Weise pünktlich fertig geworden sind (ok, mein Mann hat dann noch den Müll rausgebracht und wir mussten nach paar Minuten wieder umkehren, weil er sein Handy vergessen hatte) , starteten wir in unser kleines Abenteuer.
Mit 2 Autos ging es los. Natürlich erstmal zum Bäcker um für das leibliche Wohl zu sorgen und wie es immer so ist, wurde die Tüte beim losfahren schon geplündert.
Dann weiter Richtung Altmühltal. 1,5 Stunden mit Kinderliedern über die Autobahn. Als Eltern im Auto fühlt man sich ja wie die Animateure in der Hotel Minidisco. Mit vollem Körpereinsatz von klatschen über winken bis hin zum ausartenden singen ist alles dabei. Alles um die lieben Kleinen bei Laune zu halten und die ständige Frage „Wann sind wir da?“ zu umgehen.
Angekommen, parkten wir Frauen erstmal die Autos um, damit am Zielort auch ein Auto auf uns wartete. Die Männer hingegen starteten mit den Kids schonmal die Einweisung um uns später mit viel schlauen Wissen belehren zu können. Die Parkplatzsuche gestaltete sich schwieriger als gedacht, also kamen wir etwas abgehetzt und leicht genervt 2 Minuten vor Abfahrt an. Wir crashten noch kurz den Schluß der Sicherheitseinweisung und dann war es auch schon soweit.
Ab in die Kanus. Wir hatten 2x 5er Kanus oder Kanadier? Na auf jeden fall schwamm es und das ist ja auf dem Wasser bekanntlich das Wichtigste. Die Tour ging von Solnhofen nach Dollnstein.
Die Kinder natürlich alle mit Schwimmwesten und unsere Klamotten gut verstaut in wasserdichten Säcken.
Nach kurzer „wer paddelt wo-Diskussion“ zwischen Mann und Frau, genossen wir die Ruhe (also die Ruhe natürlich, die mit Kindern möglich ist) und die wunderschöne Aussicht. Das Wetter spielte auch mit. Über 30 Grad! -Es war einfach perfekt.
Der erste Abschnitt dauerte ca. 1,5 Stunden (nachdem die Kleinste schon nach ca. 10 Minuten sagte, dass sie jetzt wieder aussteigen möchte, dachte ich nicht das wir es so lange schaffen). Man fuhr vorbei an den 12 Aposteln und es gab Wehrrutschen, die einfach total Spaß gemacht haben, das Highlight, besonders für die Kleinen an Board. Sie rissen jedesmal wie die Profis die Hände in die Luft und gaben Freudenschreie von sich, so wie es ihnen bei der Einweisung gesagt wurde.

An diesem Tag war auf der Altmühl einiges los. Junggesellenabschiede, Partygruppen (die regelmäßig kenterten), Rentnertreffs, Familien, es war alles vertreten. Es wurde gesungen, getrunken, gelacht und gekifft. Also wir haben nicht gekifft, aber uns wurde auch ein Joint angeboten (wir haben natürlich freundlich und dankend abgelehnt). Nachdem ihnen aufgefallen ist, das wir Kinder dabei hatten (und die Frage vllt nicht ganz passend war), wurde der Kleinsten (nachdem sie immer von einer Brezelstange gesprochen hatte) eine Brezel angeboten. - Sehr nett! Das Kifferboot unterhielt sich darüber, wie es wohl mit Kindern ist, ich bot ihnen an, eins von unseren zu nehmen, aber sie wollten nur das lustigste von den Dreien, da konnten wir uns dann nicht entscheiden und sie blieben auf unserem Boot. (Ja, es war eine lustige Truppe)
Zeit für eine kurze Verschnaufpause (die war auch nötig, da ich nur auf einer Seite paddeln konnte, weil mein Kind fast nur neben mir sitzen wollte und ich das Gefühl hatte, mein linker Arm fällt bald ab). Wir stiegen also alle aus, an einer Stelle, an der wohl alle Rast machten. Ein Campingplatz mit Imbiss und Spielplatz.
Raus aus dem Kanu und es die Treppen hochziehen, dann auf die daneben liegende Wiese manövrieren. Mein Mann hob vorne, ich hinten. Da ich nichts vor mir sah (außer Kanu) und mein Mann ohne Rücksicht auf Verluste schnurstracks in die Richtung marschierte, stolperte ich erst mal über Schuhe und eine Flasche, die mitten auf dem Weg lagen. Sooo…da musste ich dann erstmal kurz Dampf ablassen.
Ja, wir Frauen haben dann festgestellt, das es vllt einfacher wäre, wenn man nur mit Frauen im Boot wäre…die Männer machen immer alles etwas komplizierter. Na gut, sei´ s drum, jetzt ist es ja schon so.
Los zum Imbiss und erstmal was essen und kaltes trinken. Ein Eis durfte natürlich auch nicht fehlen. (Kinder die mit den Füßen in den Brennnesseln hingen, inklusive) Dann ging es aber auch schon wieder weiter, wir mussten ja pünktlich an der Anlegestelle ankommen, damit die Boote wieder abtransportiert werden konnten.
Der zweite Abschnitt dauerte in etwa genauso lang. Aber mit der leckeren Weinschorle (die meine Freundin mitgenommen hatte) im Gepäck, war es doch gleich viel entspannter. Wir genossen alle einfach diesen wunderschönen Ausflug…
Am Anleger angekommen, hievten wir die Boote wieder aus dem Wasser und gaben die Schwimmwesten zurück. Unsere Freunde stellten in der Zeit fest, dass sich die ganze Sonnencreme in der Tasche mit den Klamotten verselbstständigt hatte (obwohl der Mann sie natürlich sicher verschlossen hatte :-) )und alles vollgeschmiert war, was ne Sauerei! Nun machten wir uns auf den Weg zu unserer Schlafstätte. Die lag direkt auf der anderen Uferseite auf einem Campingplatz.
Mein Mann und alle Kinder brachten die Klamotten und das Auto auf den Platz und checkten schonmal ein. Wir 3 liefen die paar Meter hinterher. Wir hatten uns 2 Schlaffässer gemietet, aber bei den Temperaturen von über 30 Grad, waren es leider eher Saunafässer…heidabimm…also erstmal das Fenster und die Türe zum durchlüften aufgerissen. Da kein bisschen Wind ging, dauerte es seine Zeit, bevor man mal 3 Minuten am Stück drin verbringen konnte ohne das einem die Soße in alle Ritzen läuft.
Jetzt erstmal rein ins Wasser, es war wunderbar, dass der Campingplatz direkt einen Einstieg in die Altmühl hatte…ok, das kühle Nass war echt schweinekalt, aber es tat so gut! Die Kinder schwammen ein paar Runden und wir kühlten uns ab. Jetzt erst mal rein in die trockenen Sachen. Danach konnten wir erstmal entspannen, weil die Kinder auf dem Spielplatz direkt Anschluß gefunden hatten und inzwischen zu 8 über den kleinen, familiären Campingplatz liefen.-Herrlich!
Zu zweit machten wir uns auf den Weg zu der Pizzeria, die wir auf dem Hinweg erspäht hatten und die nur eine Minute Fußweg entfernt lag. Wir gingen rein und schauten uns um. Na ja, vllt legen die hier mehr Wert auf die Zubereitung der Speisen, weil die Einrichtung war sehr überschaubar. Denn es gab keine, außer einen Tresen und einen Kühlschrank voll mit Käse. Der Rest des Ladens (und der war nicht klein) war komplett leer. Na gut, wir haben jetzt echt Hunger, kennen uns hier nicht aus und bestellen einfach mal. Augen zu und durch!
Während der Wartezeit machten wir uns auf zu einem Supermarkt um kalte Getränke und Becher zu besorgen. Zurück auf dem Platz, stellten wir den Wein erstmal in der Altmühl kühl. Ich habe ihn mit einem Seegras oder Seeliane (gibts so was überhaupt?) festgebunden, damit er nicht wegschwimmt.

Nachdem wir die Pizza und Salate abholen konnten, saßen wir gemeinsam auf den Bänken an dem Spielplatz und aßen. Die Gesichter aller Anwesenden sprachen Bände…also so eine schlechte Pizza habe ich noch nie gegessen. Der Boden war so dünn, das man ihn sich vorstellen musste um überhaupt was zu schmecken. Dünner als beim Flammkuchen. Die Männer sprachen von Pizzachips. Der Salat war auch alles andere als lecker. Aber wir hatten Hunger, also rein damit, damit wir nicht hungrig schlafen gehen müssen.
Die Kinder brachten wir hundemüde gegen 22 Uhr ins Bett (da war Platzruhe und bei unseren lauten Kindern besser wenn sie im Bett liegen). Wir ließen den Abend noch gemütlich mit netten Gesprächen ausklingen und folgten nach ein paar Bierchen und nem Weinchen gegen 23:30 Uhr. Wir saßen natürlich die ganze Zeit auf den Bänken vor den Fässern.
Ich hab wirklich selten so gut geschlafen, aber ich war auch echt kaputt. Die Hitze und die Anstrengung haben ihren Teil dazu beigetragen.
Am nächsten Morgen ging es direkt weiter…aber das erzähle ich euch dann nächstens mal, sonst wird es für heute zu lang…
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